Blog of Berlin

by Jacqueline Priebe

Travel

Lissabon‘s ultimativer Stadtführer

Fliesen, Gassen, Tram fahren, Graffiti – das beschreibt so ziemlich das wunderschöne und lebhafte Lissabon. Ich habe mich riesig gefreut, als es im Juni endlich soweit war und ich endlich nach Lissabon fliegen konnte. Lissabon, auch die Stadt der 7 Hügel genannt, liegt direkt am Tejo und man hat sozusagen immer eine Garantie auf gutes Wetter und Sonnenschein. An 260 Tagen im Jahr scheint hier die Sonne. Perfekte Voraussetzungen, um diese wunderschöne Stadt zu erkunden. Wunder schöne Gassen, mit Kacheln geschmückten Hausfassaden, steile Hügel und traumhafte Ausblicke über die Stadt sind garantiert. Für alle Sonnenanbeter folgen hier nun meine Tipps für ein paar unvergessliche Tage in Lissabon.

Die besten Aussichtspunkte der Stadt

Zu aller erst natürlich DAS was Lissabon ausmacht und zwar die atemberaubenden Ausblicke. Viele wissen es vielleicht nicht, aber Lissabon ruht auf sieben Hügeln. Das Auf und Ab belohnt mit atemberaubenden Ausblicken. Die besten und schönsten habe ich hier für euch zusammengefasst.

1. Der Miradouro da Graça ist ein beliebter Treffpunkt Lissabons, um sich den abendlichen Sonnenuntergang anzuschauen. Dabei schweift der Blick hinüber zur Burg, über die Baixa bis hin zur Ponte 25 de Abril.

2. Auf dem Miradouro Sao Pedro Alcantara im Bairro Alto, Lissabon, bestellt man sich abends an dem schmucken Kiosk einen Drink und blickt gemeinsam hinüber zur Burg.

3. Der Aufzug Elevator de Santa Justa verbindet die Stadtteile Baixa (Unterstadt), Chiado und Bairro Alto (Oberstadt) miteinander. Er steckt in einem 45 Meter hohen Stahlturm. Wer oben ist, kann noch zwei weitere Etagen hinaufsteigen. Und genau das lohnt sich doppelt, denn oberhalb des Ausstiegs warten ein Café und eine Aussichtsplattform mit einem tollen Blick über Lissabon.

4. Über dem Stadtviertel Graça thront das Kloster Igreja e Mosteiro Sao Vicente de Fora1582 von König Philipp II. von Spanien (Dom Filipe I. von Portugal) errichtet, zieht der Renaissancebau noch heute viele Besucher an. Marmor und blau-weiße Azulejos warten im Innern, ein atemberaubender Blick auf der Außenterrasse. Heute ist dieser Ort der Sitz des Kardinals von Lissabon. 

5. Von dem Miradouro de Santa Catarina kann man die Schiffe zählen, die unter der Ponte 25 de Abril durchschippern. Und das machen viele in Lissabon, besonders abends. Dann trifft man sich am Kiosk auf dem Aussichtspunkt Santa Catarina zum Sundowner. 

6. Von dem Castelo de São Jorge schauten schon die Römer auf den Tejo. In den kleinen Gärten können Besucher umherspazieren, an den Miradouros die Ausblicke über Lissabon genießen und im Café des Castelos eine Pause einlegen.

7. Die Calcada do Duque, Chiado, ist eine Straße aus über 100 Treppenstufen. Am Straßenrand liegen einige portugiesische Restaurants, von denen aus die Gäste unter anderem den Blick auf das Castelo de São Jorge bewundern können.

Christo Roi – der etwas andere Aussichtspunkt

Am Südufer des Tejo thront die Cristo-Rei Statue mit ausgestreckten Armen über Lissabon. Gleich neben der Ponte de 25 Abril. Schon am Fuße der Jesusstatue hat man einen wunderbaren Ausblick über den Fluss und die Stadt.

Mit dem Lift gelangt man auf den 82 Meter hohen Sockel, auf wiederum die 28 Meter hohe Statue steht. Von dort oben ist Ausblick über den Tejo, Lissabon, Almada und noch weiter bis hin zum Atlantik gigantisch. Es ist die beeindruckende Größe des Sockels und der Statue kombiniert mit der Aussicht auf Lissabon und die Hängebrücke, die den Ort zu etwas Besonderem machen.

Cristo-Rei steht übrigens für “König Christus” und wird manchmal auch irrtümlich Christo-Rei geschrieben. Wer die Aussicht genießen möchte, kann das schon auf dem Platz vor dem Monument tun. Dort ist auch das große Kreuz Cruz Alta zu sehen, welches sich von 1951 bis 2007 an der Cova da Iria in Fatima befand.

Hinauf auf die Aussichtsplattform gelangt man mit einem Fahrstuhl und zwei Treppenaufgängen. Die sind zwar etwas eng, aber dafür wird man oben mit dem großartigen Panorama belohnt. Im Fuß des Monuments ist die Haupt-Kapelle Capela de Nossa Senhora da Paz untergebracht. Außerdem gibt es im Inneren noch eine weitere Kapelle im Obergeschoss, zwei Säle und einen Souvenirladen. Neben dem Monument liegt das Haupt- und Empfangsgebäude.

Torre de Belém

An der Hafeneinfahrt ist der Turm von Belém – eines der ersten Dinge die ankommende Schiffe von Lissabon sehen. Das ist übrigens auch der Grund aus dem der Torre de Belém gebaut wurde: Ankommende Schiffe zu begrüßen. 1910 wurde der Torre de Belém zum nationalen portugiesischen Denkmal erklärt, heute zählt der Turm gemeinsam mit dem nahen Mosteiro dos Jerónimos zum UNESCO Weltkulturerbe.

Cartoon Tunnel

Dieses Wandbild in Lissabon mit dem Titel “Lisbon Story” beschreibt in humorvollem Comic die Geschichte von Lissabon von seiner Gründung bis in die jüngste Zeit. Man kann sich hierfür sogar einen eigenen Guide buchen der einen tief in die Geschichte von Lissabon eintauchen lässt.

Das Wandbild wurde vom Comiczeichner Nuno Saraiva gemalt und befindet sich auf dem Bogen der Rua Norberto de Araujo, in der Nähe des Aussichtspunktes Portas do Sol (Sonnentore).

The Pink Street

Rua Nova do Carvalho, ist bei Touristen besser bekannt als Pink Street. Momentan ist sie eines der bekanntesten und beliebtesten Gebiete für das Nachtleben der Einheimischen, aber man findet hier auch Touristen. Die Bars in Bairro Alto schließen früher als in der Rua Nova do Carvalho, wodurch es hier bis spät in die Nacht (oder frühen Morgen) gesellig ist.

Für eine lange Zeit war diese Gegend eines der Armenviertel von Lissabon. Ein Ort für geschäftige Bordelle und betrunkene Seemänner. Aber seit 2011 hat Cais do Sodré ein Make-Over gekriegt. Die Hauptstraße Rua Nova do Carvalho hat einen rosa Läufer gekriegt (von daher der Spitzname „Pink Street“), was dazu einlädt die vielen Bars und Restaurants in der Straße zu besuchen. Tagsüber ist es hier ruhig, aber nach Mitternacht steht die Straße voll mit Menschen, die draußen etwas trinken.

Village Underground und LX Factory

Ein Dutzend alte Schiffscontainer und ausrangierte Doppeldeckerbusse, allesamt in grellen Farben angemalt, stehen kreuz und quer aufeinandergestapelt, als wäre ein Tetris-Spiel Realität geworden. Total verrückt – denn sowas habe ich wirklich noch nie gesehen.

In dem Komplex befinden sich Büroräume, ein Café und Restaurant, eine Skate-Rampe, Konferenzräume und ein Lager für Konzerte, Partys und Veranstaltungen. Das Village Underground ist der Hot Spot im Sommer an dem ständig portugiesische und internationale Auftritte stattfinden.

Wer schon mal dort ist sollte unbedingt ein paar Meter weiter um die Ecke schauen und dem hippen Gelände der LX Factory einen Besuch abstatten. Toll zum durch schlendern und verweilen. Viel Street Art und kleine ausgefallene Läden und Bars. Hier kann man die ein oder andere Stunde verbringen.

Gute Küche garantiert – einen echten Namen gemacht haben sich die Cantina mit ihrem Holzofen und alten Möbeln, das A Meza für seine Pizza, das Café na Fábrica in seinem kleinen weißen Holzhäuschen oder LXCheeseCake oder LandeauChocolate für die Freunde der süßen Genüsse.

Ein kleines Highlight ist die Dachterrasse des Rio Maravilha.

Tram 28

Es ist doch nur eine Straßenbahn? Nein, es ist DAS Erlebnis in Lissabon: Die Original-Wagen aus den 1930er Jahren sind innen komplett aus Holz gebaut. Die Fahrt geht über die Hügel von Lissabon in steilen Kurven auf und ab: Vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Lissabons und durch unglaublich enge Gassen. Eine vergleichbare Tram finden Sie nicht auf der Welt.

Costa da Caparica

In weniger als einer halben Stunde von Lissabon kann man am Strand an der Costa de Caparica liegen. Um an diesen Strand zu gelangen, muss man allerdings die Ponte 25 Abril überqueren, denn er liegt an der anderen Seite des Tejos.

Costa da Caparica ist bekannt als einer der beliebtesten Strände in der Nähe von Lissabon. Es ist ein langer und breiter Strand, bei dem jeder Teil einen anderen Namen trägt. Durch die platzierten Dämme werden die verschiedenen Strände unterschieden. Das Meer lädt nicht nur zum Fischen ein sondern bietet Tauchern durch das klare Wasser einen wunderbaren Blick auf die Korallen und die Fische des Atlantiks. Einfach ein Traumstrand.

Sunset Cruise

Einen Fahrt über den Tejo bei Sonnenuntergang sollte man unbedingt erlebt haben. Das Panorma der Stadt entlang aller Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus ist unglaublich schön. Ich empfehle euch die Fahrt mit einem traditionellen Holz-Segelboot zu buchen. Diese sind nicht nur von der Architektur schön anzusehen sonder auch eine echte Tradition in Lissabon seit vielen Jahren.

Währen der Fahrt wird frischer Wein gereicht, Decken wem es zu kalt ist und was soll ich sagen, die Portugiesen sind einfach ein sehr geselliges und freundliches Volk. An Board war eine tolle Stimmung und Portugiesisch traditionelle Musik lief im Hintergrund.

Als die Sonne unter ging würden die Segel gehisst und es konnte sich keiner mehr auf den Sitzen halten. Es wurden Fotos geschossen und Videos gemacht um den perfekten Sonnenuntergang einzufangen. Ich hoffe euch gefällt meine kleine Auswahl an sunset shots 😉

Kulinarisch unterwegs

Es gibt Dinge, die man in Lissabon probiert haben muss: Der Kaffee, ein Pastel de Belém, gegrillten Fisch sowie weitere typische Gerichte. Ein paar von Lissabon‘s Köstlichkeiten habe ich hier für euch zusammengefasst. Achtung: kann Hunger verursachen 😉

1. Kaffee, Café, Bica

“Uma Bica, faz favor” ist einer der wichtigsten Sätze in Lissabon. Denn die Menschen hier sind verrückt nach Kaffee, den sie Café oder Bica nennen. Sie trinken gerne mal 4-6 der kleinen Espressi pro Tag, die Zeit ist dabei (fast) egal. So gibt es praktisch überall in Lissabon kleine Cafés, in denen man gern einfach einen Kaffee an der Theke nimmt, kurz plaudert und dann weiterzieht. Dabei ist der Kaffee am Tresen in der Regel preiswerter als auf den Sitzplätzen.

Hier die Sorten und das Vokabular, um seinen Kaffee in Lissabon zu bestellen:

  • Café oder Bica: ein Espresso
  • Bica Cheia: Espresso mit Wasser
  • Café duplo: doppelter Espresso
  • Italiano oder Café curot: kurzer Espresso mit wenig Wasser
  • Pingado: Espresso mit etwas Milch
  • Meia de Leite: Milchkaffee (in der Tasse)
2. Pasteis de Belém

Die Pasteis de Belém (oder auch Pasteis de Nata) sind die berühmten portugiesischen Pudding-Blätterteig-Törtchen, ohne die kein Lissabon-Besuch so richtig komplett ist. Die Mönche des Mosteiro dos Jerónimos buken diese kleinen Törtchen nach einem geheimen Rezept schon vor dem 18. Jahrhundert. Heute gibt es das Pastel de Nata praktisch überall in Lissabon und es passt perfekt zum Kaffee.

Es gibt aber einen sehr berühmten Ort, an dem man das Original bekommt: Die traditionsreiche Konditorei Pastéis de Belém, mit ihren blauen Tresen und den gefliesten Wänden. Hier ist die Schlange fast immer so lang, dass völlig klar ist: Man hält in Lissabon diese Konditorei für die Beste. Am besten kommt man Wochentags, dann ist in der Regel etwas weniger los als am Wochenende. Viele nehmen ihre Pasteis zum Mitnehmen, wer sich also vor Ort hinsetzen möchte, kann an der “Mitnehm-Schlange” vorbei ins Innere gehen.

3. Bairro do Avillez

Im spannenden Stadteil Chiado hat der Starkoch José Avillez (der bereits zwei Michelin Sterne besitzt) ein neues Gourmet-Wunderland geschaffen. Das Bairro do Avillez umfasst verschiedene Essensmöglichkeiten, wobei Taberna der Favorit ist.

Unter dem Dach versteckt sich ein Gourmet-Cabaret namens „Beco“, Lissabons beste Pisco-Bar, die „Cantina Peruana“ unter der Leitung des peruanischen Starkoches Diego Munoz, das „Pateo“, die „Taberna“ und der „Mercearia“. Das kulinarische Treiben erinnert stark an die „Markthalle Neun“ in Berlin.

4. Gelados Santini

Das Gelados Santini ist eine der besten Eissalons Ketten in Lissabon und der Umgebung. Seit 1949 stellt Santini sein Eis her und seit 2010 haben sie ein eigenes Geschäft in der Rua do Carmo.

Dieser Laden wird Santini Chiado genannt. Der Eissalon existiert bereits seit drei Generationen, aber schafft es trotzdem, mit der Zeit mit zu gehen und neue Geschmäcke zu bedenken. Selbstverständlich wird das Eis mit frischen Zutaten bereitet und das schmeckt man auch.

5. Palácio Chiado

Dieses Restaurant war ein Tipp unseres Tuk Tuk Fahrers und Leute ich muss sagen, dort hatte ich das beste Steak aller Zeiten 🙂 Das Palácio Chiado liegt im gleichnamigen eleganten Stadtviertel, das sich zusammen mit dem Bairro Alto als mein Liebstes entpuppen wird.

Darin befinden sich mehrere Restaurants, eine Bar über der eine gigantische goldenen Chimäre schwebt, eine Tapas Theke sowie das Sushic. Neben japanischen Gerichten gibt es dort asiatisch Inspiriertes aus der portugiesischen Küche.

Toll auch, dass sich viele heimische Fische auf der Karte finden. Auch das panierte Katsu Matsu Schweineschnitzel, die kleinen Ebi Tempura-Rollen oder Jakobsmuscheln mit eingelegtem Kürbis, Shitake und Spinat machen zum Lunch mächtig Freude. Und das STEAK ist eine große Empfehlung wenn ihr dort mal einkehrt!

Also meine Lieben was soll ich sagen – I LOST MY HEART IN LISBON <3
Alles in Allem war es einer meiner schönsten wenn nicht sogar der schönste Städtetrip. Lissabons Bewohner sind freundlich, hilfsbereit, lieben es zu essen zu trinken und zu tanzen und wissen wie man das Leben so richtig geniest. Wie die Italiener zu sagen pflegen „La Dolce Vita“ – Das süße Leben, genauso fühlt es sich an wenn man in Lissabons Stadt am schönen Tejo eintaucht. Wer also noch nie da war, sollte es schleunigst nachholen 😉

Hinterlasst mir gern ein Kommentar, ich würde mich riesig freuen.

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