Blog of Berlin

by Jacqueline Priebe

Travel

Mailand – Mehr als eine Modestadt?

Mein erster Reise Blogpost ist fertig und darüber freue ich mich riesig. Ich habe mich entschieden meinen ersten Blog über meine letzte und aktuellste Reise zu schreiben und zwar über meinen Wochenendtrip in eine Metropole die weltweit DAS Zentrum für Mode und Design ist, MAILAND!

Und wie ihr in meinen künftigen Blogs noch sehen werdet liebe ich Mode, mich zu stylen und die aktuellsten Trends zu verfolgen. Als ich mich also für Mailand entschied war es nicht nur eine Entscheidung für die Stadt sondern auch für die Mode, die Kultur und natürlich das gute Essen 🙂 Ein kleines i-Tüpfelchen war natürlich noch der bevorstehende Geburtstag meiner Mum. Sie freute sich riesig auf die Reise mit ihrer Tochter, nur wir zwei, Mutter-Tochter, die Stadt unsicher machen, gute Gespräche, Zeit zu zweit.

Achtung bei der Flughafen Auswahl !

Mailand hat insgesamt drei Flughäfen:

– Flughafen Mailand-Malpensa, internationaler Flughafen

– Flughafen Mailand-Milate, stadtnaher Flughafen für nationale und europäische Flüge

– Flughafen Mailand-Orio al Serio, bei Bergamo, für Low Cost-, Charter und Frachtverkehr

Die meisten Fluggesellschaften wie easyjet steuern den Malpensa Airport an, der relativ weit ausserhalb liegt, so war es auch in unserem Fall!

1 Tag 

Abflug

Der Flug mit easyjet war OK, die Sitze natuerlich viel zu eng fuer eine 1,82m Frau wie mich 😉 aber fuer einen Kurzstreckenflug auszuhalten. Ankunft am Flughafen Mailand-Malpensa. Sehr ueberschaulich und klein. Auf ging es zum Ticketschalter im Bahnhof gegenueber 2 Tickets kaufen um in das Zentrum zu gelangen. Diese kosteten ca. 15EUR pro Person, die Zugfahrt ins Zentrum dauerte ca. 1h.

Tipp: Unbedingt Kaffe aus dem Automaten trinken, auch wenn es lustig klingt aber es ist eine Erfahrung wert, denn der Kaffee schmeckt klasse und das erwartet man nicht unbedingt von Kaffee aus dem Bahnhofs Automaten. Und hinzu kommt das er wie ein italienischer Espresso, klein,  fein und cremig aus dem Automaten kommt, sehr lecker!

Bahnhof Centrale – Vorsicht am Ticketautomaten

An den Ticketautomaten ist es sehr gefaehrlich da dort ueberall Grupen von jungen dunkelhaeutigen Maennern herumlungern und nur darauf warten das du ein Ticket kaufst.

Die Masche ist folgende: Sobald man versucht ein Ticket zu ziehen, steht ploetzlich eine Gruppe von 4 bis 5 Maennern um einen herum und spricht dich an. Sie deuten an das sie dir helfen moechten, tippen wild am Automaten und fragen nach deinem Geld, welches sie fuer dich in den Automaten stecken moechten, als Gegenleistung fuer die Hilfe am Automaten verlangen sie Geld bzw versuchen dich zu bestehlen.

Man fuehlt sich direkt bedraengt und sollte in so einem Fall auf seine Wertsachen gut aufpassen bzw versuchen laut zu werden damit die Maenner von einem ablassen. Ich habe direkt mit der Polizei gedroht und sie waren weg. Mulmig war es dennoch.

Das Hotel im Zentrum – Hotel Dei Cavalieri

Vom U-Bhf zu unserem Hotel, das Hotel Dei Cavalieri, waren es nur 2min zu Fuss. Es ist ein vier Sterne Hotel mit einer sehr guten Bewertung laut booking.com und liegt direkt im Zentrum. Alle Sehenswürdigkeiten sind somit schnell zu Fuß zu erreichen, wass uns auch wichtig war.

Unser Zimmer lag im zweiten Stock mit Fahrstuhl. Es war sehr klein und heruntergekommen für ein 4 Sterne Hotel. Alte schmutzige Gardinen, Rost an der Decke, gbrochener Duschkopf, keine Decken nur ein einfaches Laken und eine sehr laute Klimaanlage. Mit dem Zimmer im zweiten Stock waren wir leider auch sehr nah zur Strasse und vor der Tuer fuhren u.a. diverse Strassenbahnen im Minuten Takt und das war ein ganz schöner Geräuschpegel.

Das Hotel, abgesehen von dem Zimmer, ist sehr schoen. Es hat ein sehr gutes italienisches Restaurant, eine Bar am Eingangsbereich sowie eine weitere auf der Terasse im obersten Stockwerk mit Blick ueber Mailand. Hier kann man Cocktails trinken auch kleine Snacks zu sich nehmen.

Angekommen im turbulenten Zentrum von Mailand ging es erstmal auf Entdeckungstour. Wir erkundeten die Einkaufsstraßen und die kleinen wunderschönen Gassen Mailands.

Tipp: In Mailand immer versuchen in den Gassen auszuweichen weil man nie weiß was einen als nächstes erwartet. Nicht nur die Hauptstrassen ablaufen auch mal in den kleinen Nebengassen vorbei schauen. Viele Ueberraschungen lauern hier.

Und so war es auch, hinter jeder Gasse, an jeder Ecke gab es was neues und schönes zu sehen, die alten und sehr gut erhaltenen Häuser Fassaden mit den kleinen italienischen Balkonen und den vielen Blumen sahen in jeder kleinen Straße anders und noch schöner aus. Versteckte kleine Boutiquen, Restaurants, Eislaeden und Kunstboutiquen und vieles mehr.

Vorsicht vor Betrügern

Angekommen am Mailaender Dom, wurden wir fast schon ueberannt von Menschenmassen. Jeder wollte zum DOM, so machtes es den Anschein 🙂 Wir hatten darueber nachgedacht uns diesen auch von Innen anzuschauen, wurden dann aber von den langen Schlangen an den Kassen abgeschreckt. Am Dom gibt es leider so einige Diebe und Betrüger, man muss ganz schön aufpassen !

Die nächste Masche: Tauben Futter vor die Füße der Passanten werfen um Tauben anzulocken, sodass sich diese auf dich drauf setzen und du dann damit ein Foto machen kannst wofür du natürlich bezahlen musst. Eine weitere war der Verkauf von angeblich selbstgeknuepften Armbändern „made in afrika“, die einem förmlich aufgezwängt werden.

Leider vermiesen diese Menschen einem diese Sehenswürdigkeit so sehr, dass man nur noch weg möchte, also sind wir erstmal geflüchtet in Richtung einer weiteren Gasse. Dort entdeckten wir ein süßes Bistro und setzten uns, bestellten San Pellegrino und zweimal Pasta, Al Dente natürlich. Für Pasta bezahlt man in Mailand im Durchschnitt 10 EUR pro Teller. Das Essen war wirklich sehr gut.

Aperol Bar
Das Kultgetraenk in Mailand

Nach dem Essen gingen wir wieder Richtung Mailaender Dom und in die Terrazza Aperol direkt an der Galleria Vittorio Emanuele II, der bekannten Einkaufsgallerie. Dort bekommt man fuer 14EUR einen Gutschein fuer ein Aperol Getraenk sowie diverse Snacks. Wobei Snacks hier untertrieben ist, denn in der Aperol Bar kommt alle 10min eine Servicekraft mit Tabelett und leckerem Fingerfood vorbei. Man kann sich also richtig satt essen.

Man kann sowohl drinnen als auch draussen auf der Terasse sitzen von der man einen einmaligen Blick auf den Mailaender Dom hat. Ein cooler DJ spielte die angesagtesten Hits, es wurde getanzt und es war sehr gut besucht. Wir blieben bis Sonnenuntergang und gingen dann zurück zum Hotel. Es war ein schöner erster Tag in Mailand.

2 Tag 

Stresa – Ausflug zu den Borromäischen Inseln

24.06. und es ist Mamas Geburtstag ! Meine Mum war super drauf, denn sie liebt Geburtstage 😉

Eine Geburtstags Überraschung folgte direkt im Fruehstuecksraum mit einer kleinen Aufmerksamkeit in Form von Kuchen und einer Flasche Champagner aufs Haus.

Nach dem Fruehstueck ging es Richtung Stresa.

Die Tickets kosteten ca. ca 20EUR pro Person für die Hin-und Rückfahrt, Fahrzeit ca. 1,5h. Es koennen 1.und 2.Klasse Tickets erworben werden.

Tipp: Beim Ticketkauf drauf achten das man vor Ausstellung die Sitzplaetze mit auswaehlt. Uns wurden leider per Zufallsprinzip zwei Plaetze ausgestelt, zwar im gleichen Abteil aber leider sassen wir weit voneinander entfernt.

Der Ausblick bei Ankunft in Stresa ist atemberaubend. Dazu muss man sagen, dass Stresa ein Urlaubsort am italienischen Lago Maggiore ist. Zu den berühmtesten Gebäuden gehören die Villa Pallavicino mit ihren Gärten und einem Zoo und das Grand Hôtel des Îles Borromées, in dem einst Schriftsteller Hemingway übernachtete. Boote am Seeufer waren zu sehen, Palmen, Villen, Fischerhaefen und die vielen angrenzenden Inseln.

 Am Hafen angekommen, kauften wir zwei Tickets zu zwei der schönsten Inseln. Die Isola dei Pescatori auch „die Fischerinsel“ genannt und die Isola Bella die „schöne Insel“ genannt.

Isola dei Pescatori

Als wir ankamen waren wir total beeindruckt vom Flair der Insel, all den bunten Blumen, den Palmen, den kleinen Gassen, hübschen Restaurants und Eislaeden.

Wir hatten so langsam hunger und suchten nach einem Restaurant. Es gab wirklich sehr viele schicke italienische Restaurants aber wir wollten ja etwas Besonderes, schließlich ist es Muttis Geburtstag, da muss es was ganz besonderes sein.

Wir entdeckten ein schickes Restaurant mit Terasse und traumhaften Blick.

Das Trattoria Imbarcadero ! es wird bereits seit 5 Generationen von der Familie Negri mit Liebe gefuehrt und das merkt man auch. Wir bestellten Pasta und Lasagne und als Vorspeise frischen Salat. Als Absacker gab es noch einen selbst hergestellten Limoncelli.

Das Essen war top, der Service sehr freundlich, alles in allem sehr empfehlenswert. Die Pasta wird dort übrigens noch selbst gemacht und war natürlich wie immer “Al Dente” 🙂

Isola Bella

Zurück zum Boot und auf dem Weg zur nächsten Insel, der Isola Bella. Auf dieser Insel gibt es einen Palast mit Rosengarten. Leider schüttete es auf einmal so aus Eimern, sodass wir keine Lust mehr hatten im strömenden Regen durch das Palast Gelände zu laufen. Zudem musste man auch noch 12EUR extra Eintritt zahlen. Das Wetter wurde leider nicht besser und wir entschieden uns zurück zu fahren.

Die zauberhaften Villen von Stresa

 Wir schlenderten noch ein wenig am Hafen entlang und schauten uns die vielen Hotel Villen an.

An einem ganz besonderen Hotel blieben wir dann etwas länger stehen, dem Grand Hotel Des Iles Borromees , wo auch einst schon einst Ernest Hemingway schlief.

Hier schrieb das Italy Magazine folgendes zu der Geschichte:

Lake Maggiore, his “home from home”!

In September 1918, just two month after his injury, a 19 year old Ernest Hemingway was given 10 day Convalesce-Pass and headed for Stresa, just an hour drive from Milan on Lake Maggiore. He checked into room 106 (now the Hemingway Suite) at the Grand Hotel Des Iles Borromees, and headed straight for the bar. Unfortunately, for visitors looking for a “Hemingway experience” that bar has long since been closed; the good news is that the new bar has not forgotten Him. Several photos of him adorn the wall, and a Hemingway Special cocktail can still be found on the drinks menu. But surely, it’s the framed page of the guest book he signed on a return visit in 1948 that is the most intriguing. It simply reads: “Ernest Hemingway (an old client)”.

Alle Villen sind mit tausenden von Blumen geschmückt und man kam sich tatsächlich vor wie in einem alten Sissi Streifen 🙂

Man hatte sogar die Möglichkeit in das Grand Hotel Des Iles Borromees hineinzugehen um etwas zu trinken oder zu essen. Da wir haben unseren Zug noch rechtzeitig erreichen mussten, entschieden wir uns dagegen und fuhren zurück ins Hotel.

3 Tag

Finally Sightsseing – 1.Stop Galleria Vittorio Emanuele II

Tag 3 und somit unser letzter Tag vor unserer Rückreise nach Berlin. Wir hatten uns vorgenommen die Stadt anzuschauen und natürlich Shoppen zu gehen. Als erstes gingen wir Richtung Galleria Vittorio Emanuele II. Eine Einkaufsgallerie aus dem 19.Jahrhundert. Ich glaube das ist die bekannteste und beliebteste Fotoecke in Mailand. Es war aber für mich auch einer der schönsten Plätze. In der Gallerie gibt es sehr viele Restaurants und Edel Boutiquen wie Gucci, Prada etc. Wir setzten uns in ein schickes Cafe und tranken erstmal Kaffe.

Wir bestellten uns eine kleine Auswahl an italienischen Gebaeck, muss man unbedingt probiert haben wenn man in Mailand ist. Es gibt so viele tolle Kuchen und Leckerein.

2.Stop – Brera Viertel

Nach der kleinen Zuckerpause ging es dann weiter Richtung Brera-Viertel.

Brera ist ein altes Künstlerviertel und beherbergt auch heute noch viele Boutiquen und Galerien. Mit Google Maps einfach zu finden. Als wir ankamen war es allerding für uns nichts Besonderes im Gegensatz zu den Mailänder Gassen im Zentrum. Es ist zwar ruhiger und nicht so Menschen überlaufen aber nicht so wie erwartet. Wir schauten uns ein wenig um und gingen dann wieder Richtung Einkaufsstraße.

Auch hier waren wir etwas enttäuscht, es gab vorrangig nur teure Markenboutiquen und die Standard Läden die es bei uns in Berlin auch gibt. Wir hatten eigentlich kleine tolle italienische Boutiquen erwartet mit Echtlederwaren wie Schuhe, Taschen etc, halt Made in Italy. Leider haben wir in den paar Läden auch nur schlechte Qualität und überteuerte Ware gesehen. Tatsächlich kauften wir wirklich nichts ein, wir haben einfach gar nichts gefunden was uns wirklich ueberzeugt haette, was natuerlich sehr schade war.

3.Stop – Naviglio Grande

Dann ging es mit dem Taxi zum Naviglio Grande,  der älteste Kanal Mailands. Wir hofften dort evtl. noch eine Kleinigkeit zu finden. Die Taxifahrt dauerte nur 10min und wir waren da. Der erste Eindruck war sehr gut. Es gab viele kleine Boutiquen, Kuenstlergallerien und Restaurants direkt am Kanal.

Eigentlich waren wir auf der Suche nach etwas zu essen aber es war dort sehr überteuert. Genauso wie die Boutiquen, zwar sehr gute Ware, also besser wie im Zentrum, auch mit handgemachten Sachen und Einzelstücken von jungen Designern, aber viel zu teuer.

4.Stop – Das La Briciola
Essen auf italienische Art

Wir hatten hunger und nahmen uns ein Taxi zum Restaurant La Briciola in dem es traditionelles italienisches Essen gibt. Das La Briciola ist ein Traditionsrestaurant immer noch in der Hand des selben Besitzers seit 36 Jahren by Patron „Gianni“.

Angekommen war es erstmal sehr unscheinbar von aussen, doch als man rein kamen war es ein Traum. Man wurde sehr nett begrüßt und zum Tisch begleitet. Es gab eine riesen Auswahl an italienischen Köstlichkeiten und Weinen aus aller Welt. Die Menue Karten waren komplett auf italienisch, sodass wir auf die Hilfe und Empfehlungen des Kellners angewiesen waren.

Der Kellner empfahl uns handgemachte und frische Pasta mit verschiedenen Kaesesaucen, Steak, Vitello Tonnato und einen frischen Salat. Eine Flasche Wein auf Empfehlung des Hauses gab es noch dazu. Das Essen und der Wein waren wirklich sehr sehr gut.

Dessert gab es keins denn wir waren wirklich satt. Wir haben an diesem Abend eine Menge Geld im Restaurant gelassen denn auch für das Eindecken musste extra gezahlt werden sowie für den Service. Aber es hat sich gelohnt, das Essen war Top und der Service wirklich nett und aufmerksam. Das Restaurant kann ich wirklich nur jedem empfehlen!

Fazit

Alles in Allem muss ich sagen, dass ich nicht nochmal nach Mailand fliegen würde. Ich habe schon sehr viele Städte Trips gemacht und war dann doch von anderen Metropolen mehr beeindruckt. Ich muss aber dazu sagen, dass Mailand dennoch eine Reise wert ist und viel mehr zu bieten hat als nur Mode. Das Mailänder Flair, das gute Wetter und das sehr gute Essen haben uns dann letztendlich doch überzeugt Mailand auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Ein Kurztrip von bis zu 3 Tagen reicht aus um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Mailands zu sehen. Empfehlen möchte ich aber den Ausflug nach Stresa, denn dieser war definitiv unser Highlight der Reise 🙂

*Werbung da Markennennung und Markenerkennung

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